Erstmals durften das Frauen 1 mit den Trikots des neuen Sponsors Dr. Asper antreten und gleich gelang ihnen gegen den FC Staad ein ebenso diskussionsloser wie erleichternder 3:0-Erfolg vor heimischem Publikum. Einziger Pechvogel bei den Zürcherinnen war Sese, die sich gleich zu Beginn bei einem Sprint eine Zerrung zuzog.
Die Zahnarztpraxis Dr. Christoph Asper an der Langstrasse 215 ist neue Trikot-Sponsorin des Frauen 1. Seit über 30 Jahren pflegen und flicken ihre Mitarbeitenden den Zürcherinnen und Zürchern die Zähne. Dass die Praxis schon an der Langstrasse domiziliert war, bevor die Jungen, Schönen und Reichen das Langstrassenquartier entdeckt haben, sieht man auch am schrillen Werbeauftritt. Das Logo, das nun auch auf unseren Leibchen prangt, zeigt einen Totenkopf, der statt von Knochen von Zahnarztinstrumenten eingerahmt ist. In einem Artikel in der Online-Zeitung "Republik" (s. den Link unten) erklärte Dr. Asper, es sei "logo", dass der Zahnarzt eine Hassfigur ist - daher auch das etwas provokative Logo, welches auch vereinsintern durchaus für Gesprächsstoff sorgte. Am Ende siegte der Humor und der Respekt davor, dass die Praxis es geschafft hat, mit ihrer Art von Marketing die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und sich dabei gleich selber auf den Arm zu nehmen. Wir sind stolz, mit Dr. Asper und seinen Getreuen zusammenzuarbeiten und bedanken uns bei Frauen-1-Spielerin Celia Honauer, dass sie den Kontakt eingefädelt hat.
Ja, und wie es so oft ist mit etwas Neuem: Es verändert unsere Gefühle, unsere Haltung und am Ende auch unser Glück. Vor Wochenfrist war uns in Baar nach vier torlosen Spielen endlich wieder ein Treffer gelungen, was nichts an der (zu hoch ausgefallenen) Niederlage änderte. Heute gelangen uns aber gleich drei Treffer, und einer war schöner als der andere. Aber der Reihe nach. Zuerst sah es nämlich so aus, als bliebe das Pech weiterhin an uns kleben. Gleich zu Beginn zog sich Sese bei einer Verteidigungsaktion nach einem gegnerischen Durchbruch eine Zerrung am Oberschenkel zu und musste ausgewechselt werden. Herein kam Ale, wobei Mara neu an Seses Stelle neben der erstmals von Anfang an spielenden Simona Gatto in die Innenverteidigung zurückging. Auch beim Toreschiessen sah zuerst alles so aus wie gehabt. Das Gästeteam von Andreas Lehmann und Sandro Barile störte unseren Aufbau hartnäckig. Als Noëmi beim ersten gelungenen Aufbau versuchte, die etwas weit vorne postierte Staad-Hüterin Bettina Huber mit einem Lob zu erwischen, trat sie den Ball etwas zu wenig hoch, so dass Bettina ihn gerade noch erreichen konnte. Auch einen Freistoss Noëmis in der 13. Minute konnte der Goalie noch problemlos unschädlich machen. Dann aber kam die 19. Minute: Unser Captain lief in den gegnerischen Aufbau und konnte aufs Tor ziehen. Dieses Mal gelang der Heber und die Blues führten das erste Mal seit dem letzten Vorrundenspiel in Bühler mit 1:0.
Wie gehofft verlieht das Erfolgserlebnis unserem Team Flügel. Schon kurz nach der Führung wäre Mara nach einem Freistoss Eymis von der Strafraumseite fast zum Kopfball gekommen (20.). Wenig später schlug es ein weiteres Mal ein: Eymi und Mara führten zu zweit einen Eckball aus, über Sabi kam der Ball zur Mitte und via Abpraller auf die linke Seite zu Noëmi, die am schnellsten reagierte und den Ball mit einem wuchtigen Schuss in die kurze Ecke im Netz unterbrachte (28.). Das ganze Team feierte den Treffer an der Seitenlinie - es lief einem kalt den Rücken hinunter.
Sabis Freistoss in der 37. Minute bekam Bettina im Nachfassen unter Kontrolle und wenig später musste sie einen Freistoss von Mara mit den Fäusten klären (40.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dann das Sahnehäubchen: Nach Chiaras Freistoss kam Simi P. wie schon in Baar zum Kopfball und erzielte das umjubelte 3:0 (45+2).
In der zweiten Hälfte versuchten die Staaderinnen, dem Spiel nochmals eine Wende zu geben, abe beiden Teams war die kräfteraubende erste Halbzeit anzumerken. Die Torszenen blieben jetzt selten und so konnten die Blues das Spiel relativ sicher über die Zeit bringen. Besonders erfreulich war, wie clever unser Neuzuzug Simo G. sich in der Innenverteidigung verhielt, sie ackerte und kämpfte, vermied Fouls und brachte mit ihrem Tempo die gegnerischen Flügel zur Verzweiflung - ein weiteres Beispiel dafür, wie eine Spielerin in ihre Rolle hineinwachsen kann, wenn es wegen eines Ausfalls drauf ankommt.
Mit dem Sieg ist zwar noch nichts gewonnen. Die direkten Konkurrenten am Strich haben alle noch vier Spiele vor sich, wir nur drei. Wir haben jetzt aber 6 Punkte Abstand auf den Strich und spielen noch zuhause gegen die schlechter platzierten Thusis/Cazis und Bühler. Zunächst ist aber eine konzentrierte Leistung nächstes Wochenende beim FC Winterthur gefragt, der die Liga souverän dominiert und den verdienten Aufstieg bereits geschafft hat.
FC Blues Stars Zürich Frauen 1968 - FC Staad 3:0 (3:0)
SR Yassin Tair
Tore FC Blue Stars Frauen: 19. Noëmi 1:0; 28. Noëmi 2:0; 45.+2 Simona P. 3:0