Chancen zuhauf, aber keine Tore: Auch gegen die Aufsteigerinnen des FC Toggenburg resultierte im Heimspiel eine Niederlage. 0:1 stand es am Schluss, und langsam wird die Tabellensituation ungemütlich.
Obwohl die Gegnerinnen einiges stärker auftraten als in der Vorrunde Zürisee United, gelang es den Blues gut, das Spiel zu bestimmen. Der Aufbau funktionierte gut. Mal für mal sah man auch gute Spielzüge, aber im Abschluss wollte es nicht klappen. Als Joëlle in der 17. Minute das erste Mal ernsthaft eingreifen musste (bei einem Schuss aus der zweiten Reihe), hatten die Blausterne schon vier hochkarätige Möglichkeiten verpasst (Anja, Simi, Franka). Später hatte die immer stärker spielende Morenike ihre Chancen. Eine Parallele zur Vorrunde bildete auch das Gegentor in der 35. Minute, als wir im Aufbau überhastet vorgingen, den Ball verloren und Stürmerin Alexandra Brändle die Gelegenheit boten, ihr Team völlig frei mit einem platzierten Schuss in Front zu bringen. Fast schon unglaublich war, dass unsere Linda in der Schlussminute der ersten Hälfte ihren guten Kopfball noch abgelenkt sah.
In der zweiten Halbzeit zeigte sich das gleiche Bild. Anja und Sabi hätten je mindestens ein Tor verdient gehabt. Die grösste Chance verpasste die eingewechselte Nono zu allem Unglück in der 93. Minute, als sie allein vor Torfrau Bernadette Hangartner das Leder neben den Kasten setzte. Immerhin: Die Organisation stimmt und auch der Aufbau funktionierte gut, weit besser jedenfalls als bei den Gästen, die sich oft nur mit langen Bällen zu behelfen wussten. Was seit einer gefühlten Ewigkeit den Unterschied macht, ist die Torausbeute. Beim Schach gibt es ja die (gewagte) These, es gebe weniger Topspielerinnen als Topspieler, weil es in jenem Spiel darum geht, den König zu töten. Dass Frauen durchaus den Instikt haben, den Sack zuzumachen, führen uns die Gegnerinnen seit Monaten und Jahren vor. Wieso uns das nicht auch gelingen soll, ist ein Rätsel, denn in den Trainings (oder auch im Traininglager) ist von einer Ladehemmung jeweils nichts zu sehen. Wir bleiben geduldig und warten auf die nächste Chance.
FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 - FC Toggenburg 0:1 (0:1)
SR Reno Merk