Das Los im 1/16-Final des Schweizer Cups bescherte dem Frauen 1 mit dem FC Oerlikon/Polizei alte Stadtrivalinnen. Was zuerst aussah wie eine klare Sache für die Gäste, entwickelte sich immer mehr zu einem packenden Schlagabtausch. Der entscheidende Treffer gelang Oerlikons Parade-Stürmerin Sofia Bösch in der Verlängerung.
Spiele gegen Oerlikon/Polizei waren ursprünglich Begegnungen in der 2. Liga. Mittlerweile sind beide Teams aufgestiegen, die Gäste gar bis in die NLB, wo sie zwar nicht einen Spitzenplatz belegen, aber dennoch zum soliden Feld gehören. In der Anfangsphase des Spiels versuchte OP den Klassenunterschied auch gleich deutlich zu machen. Das Team aus Zürich Nord stand von Anfang an sehr hoch, entsprechend spielte sich der Match zunächst vorwiegend in unserer Platzhälfte ab. Nach etwa 20 Minuten fassten die Blues aber Tritt und Leonie erschreckte die Gäste ein erstes Mal mit einem Lauf über den rechten Flügel. Die hartnäckige Gegenwehr vorab des Mittelfeldes machte die Gegnerinnen vorsichtiger, und unter der Regie von Simona kreierte unser Team bis zur Pause eher die besseren Chancen, wenn auch OP spielerische Vorteile behielt. Nach einem Foul an Mara brachte Domi den Freistoss perfekt in den Strafraum und kam nach dem Abpraller zu einem ersten Torschuss, der allerdings nicht scharf genug ausfiel (33.). Kurz vor der Pause hielt Tanisha uns hinten die 0, indem sie der durchgebrochenen Sofia den Ball just im Moment wegspitzelte, als sie ihn sich auf den stärkeren Fuss legen wollte (44.).
Das Heimteam spürte, dass hier etwas drinlag und hielt auch in der zweiten Hälfte gut dagegen. In der 53. Minute spielte Captain Noëmi, erneut ein Vorbild mit ihrem kompromisslosen Einsatz, einen perfekten Pass in die Tiefe zu Leonie, die von der OP-Abwehr erst im letzten Moment gestoppt werden konnte. Wenig später hatte Noëmi selber eine Chance, konnte aber von Torhüterin Lucia Zuberbühler am Torschuss gehindert werden (55.). In der 69. Minute konnte More einen Freistoss aus grosser Distanz treten. Unsere Fotoserie zeigt, dass der Ball am Ende der Flugbahn sich nur leicht zu wenig senkte, um unter die Latte zu passen. Die Erfolgserlebnisse gaben dem Team sichtlich Auftrieb. Es war eine Freude zu sehen, wie die Spielerinnen miteinander und füreinander kämpften und Spass an ihrer Aufgabe hatten.
Nach 90 + 4 Minuten stand immer noch das torlose Unentschieden auf der Anzeigetafel, und es kam zur Verlängerung. Auch hier wehrte sich das Heimteam zunächst gut, konnte aber nicht verhindern, dass Sofia Bösch in der 104. Minute mit einem perfekten Pass in die Tiefe angespielt wurde und in ihrer unvergleichlichen Art die Gäste in Führung brachte. In der zweiten Halbzeit der Verlängerung waren alle anderen Wechselmöglichkeiten ausgeschöpft. Also durfte / musste auch Ersatztorhüterin Lotte im Sturm mithelfen. Im Matchblatt ist fälschlicherweise Einwechslung der erkrankten Johanna aufgeführt, aber der Schiedsrichter hatte da auch einen schweren Stand, weil Lotte sich ja nicht ihr Goalie-Leibchen überstreifen konnte und daher mit der 8 spielte. Wie jeder gute Goalie ist auch Lotte eine gute Fussballerin und glänzte mit einer Vorlage in den Strafraum für Sabi (116.) und nach einem herrlichen Pass von Eymi mit einem eigenen Schuss in der 117. Minute, der aber leider neben das Tor ging.
Verloren oder nicht, so macht Fussball Spass. Die Resultate gegen Oberklassige scheinen auch besser zu werden. Wer weiss, vielleicht ist der Tag nicht mehr fern, an dem uns einmal eine Überraschung gelingt?
Schweizer Cup 1/16 - Finals
FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 - FC Oerlikon/Polizei 0:1 n.V.
SR Musa Altin